27.04.2024
Gedanken zur Woche - Kantate
Liebe Leserinnen und Leser,
nach evangelischer Tradition begehen wir fünf Wochen nach Ostern den Sonntag „Kantate“ – zu Deutsch „singt!“. Wo an diesem Tag Gottesdienst gefeiert wird, hat er allermeist einen großen musikalischen Schwerpunkt. Mir selbst fällt das wenig auf, denn viel Musik im Gottesdienst ist unsere Berufung und mein Job. Es ist eher die Norm als die Ausnahme. Das Wort „Kantate“ gibt es auch noch an anderer Stelle: Man bezeichnet damit ein geistliches Musikstück für Chor, Orchester und Solisten, das selten länger als 30 Minuten dauert. Von Johann Sebastian Bach sind 200 (!) Kantaten überliefert. Nicht wenige sind zudem verschollen.
Schon die Psalmen im Alten Testament sind Lieder zum Singen, mit Sicherheit auch instrumental begleitet. Auch das Neue Testament spricht von Lobgesängen und geistlichen Liedern. Sonntag „Kantate“ möchte uns erinnern, wie heilsam für Geist und Körper der Gesang sein kann. Manches Gebet kommt gesungen leichter über die Lippen. „Kantillieren“ lässt sich nämlich jeder Text. Sicher haben Sie Ihren lieblings-Popsong auch schon lautstark mitgeträllert…?
Wie bei allen Sonntagen der österlichen Freudenzeit ist sein Name dem Leitvers des Sonntages entnommen: Singet dem Herrn ein neues Lied, Halleluja, denn er tut Wunder, Halleluja! (Psalm 98)
Seit 3000 Jahren werden Psalmtexte gesungen und gebetet - in rosigen Zeiten, aber auch in Zeiten der Bedrängnis!
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Kantor Andreas Marquardt