01.06.2024
Gedanken zur Woche - Im Hause des Herrn immerdar

„Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.“ Dieser Vers aus dem Psalm 23 hat mich heute früh sofort angesprochen. So viel ist zwischen Ostern und Pfingsten in meiner Familie passiert, dass ich manchmal nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Pläne werden durchkreuzt und ein neuer Weg scheint kaum sichtbar. Und der normale Dienst, der normale Tages- und Wochenablauf will auch weitergehen. Anstrengend manchmal… Doch da fällt mir dieser Bibelvers in die Hand und ich kann zurückdenken an die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten. In der Grundschule hatten wir den Psalm 23 zum Thema. Alte poetische Worte, mit ganz schön viel Gefühl. Die Kinder spürten, da erzählt ein Mensch von seinen Gefühlen und wie er es schafft, auch mit seinen Ängsten durchzukommen, weil er sich von Gott beschützt weiß, auch und gerade dann, wenn ihm der nächste Schritt wie der Eintritt ins dunkle Unbekannte vorkommt. Dass Jesus auf uns aufpasst, uns sucht, wenn wir uns mal verrannt oder verstrickt haben, hatten wir schon mit der Geschichte vom verlorenen Schaf. Wie sich das Schäfchen fühlte, so verstrickt in den Dornenbüschen, woraus es sich allein nicht mehr befreien kann, konnten die Kinder gut nachfühlen, und die Erleichterung, als Jesus es gefunden hatte, auch. Erleichterung auf beiden Seiten. Jesus war froh, dass das Schäfchen nicht verloren war, und das Schäfchen war froh, gerettet zu sein. Zur Belohnung haben wir dann selbst ein verlorenes Krippenspiel-Schäfchen gesucht, und mit den Tipps „heiß“ und „kalt“ auch immer schnell gefunden. Nach dieser Geschichte war es uns allen dann auch klar, worum es in diesem alten, poetischen Psalmgebet geht: da ist immer einer, der auf mich aufpasst, ich kann gar nicht verloren gehen, auch wenn die Zukunft bedrohlich und dunkel erscheint. „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen ein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.“

Ich wünsche uns allen, dass wir uns immer und überall behütet fühlen können und geborgen in Gottes liebenden Händen.

Bleiben Sie behütet,

Pfrn. C. Ehrlichmann