02.12.2023
Gedanken zur Woche - Adventszeit
Jetzt können die Kinder sie endlich wieder öffnen, die 24 Türen des Vorweihnachtskalenders. Auch für die Erwachsenen gibt es ja inzwischen zahlreiche Vorweihnachtskalender mit Pralinen, Teebeuteln oder schönen Texten. Es kommt auch die schöne Zeit mit dem 1. Vorweihnachtssonntag und dem 2. Vorweihnachtssonntag usw. Ich bin froh, dass diese ganzen Kalender noch Adventskalender heißen. Bitte, lasst uns doch dann auch die Vorweihnachtszeit wieder Adventszeit nennen. Jetzt hatten sich doch erst die Jahresendfiguren sprachlich wieder in Engel verwandelt und wache Thüringer hatten versucht, mit der Petition „Die Welt spricht Kindergarten“ die Kitas wieder umzubenennen. Advent heißt Ankunft und gemeint ist das Ankommen, die Geburt Jesu.
In Schritten von 24 Tagen gehen wir auf seinen Geburtstag zu, bis der Stern über dem Stall von Bethlehem leuchtet. Advent heißt auch warten oder abwarten und erwarten. Es warten so viele Menschen in dieser Welt und hoffen und warten: Eltern auf die Geburt ihres Kindes, Kranke auf Heilung oder Kraft zum Durchhalten, die mutigen Frauen im Iran auf Freiheit, Juden auf die Befreiung ihrer Geiseln, Palästinenser auf einen eigenen Staat, das Heilige Land auf Frieden. Viele warten auf das Ende von Krieg und Hass.
Jesus wird auch „prince of peace“ genannt: der Friedenskönig. Viele verbinden mit seinem Kommen auch Frieden auf Erden, so wie es die Engel singen werden. Kleine Schritte sind gefragt, jeden Tag ein Türchen. Jeder Tag eine Tür, durch die hindurch auch eine Begegnung mit Gott möglich sein kann. So gehen wir durch den Advent mit täglicher Schokolade oder einem täglichen Kosmetikartikel oder einem täglichen besinnlichen Text.
Auch Lebendige Vorweihnachtsk… äh...Adventskalender gibt es wieder in unserem Landkreis. Menschen kommen zusammen im Warten und Hoffen. Es ist Advent.
Christian Sparsbrod
Pfarrer und Klinikseelsorger